Passion - Ostern - Himmelfahrt 2024

                             Esslingen, im Februar 2023

 

Liebe Gemeinde,

 

eine Kultushandlung begeht einen Weg des gemeinsamen Tuns zwischen Menschen und Göttern. Das Gespräch wird gesucht im Hören und Sprechen, im Geben und Empfangen, im Fließen und Gestalten. Als suchende Menschen leben wir. Wir suchen nach dem richtigen Wort, nach der sinnvollen Tat. So entwickeln sich im Lauf der Geschichte die Kultushandlungen der verschiedenen Kulturen und Epochen.

Die Menschenweihehandlung, das zentrale Sakrament, hat sich aus einem solchen suchenden Prozess heraus gestaltet, im tastenden Gespräch mit Christus selber. Als die Menschenweihehandlung zum ersten Mal zelebriert wurde am 16. September 1922, war sie nicht vollständig ausgestaltet. Sie ist im Lauf der Zeit gewachsen. Manche Unklarheiten wurden nach und nach verstanden und in das Leben der Gemeinden getragen.

So auch heute. Der Anfang des zweiten Teils der Zeremonie, der Opferung, hat in unserer Zeit eine Klärung empfangen. Am 4. Februar haben die Gemeinden weltweit diesen Schritt auf dem kultischen Weg eingeführt. Die Frage nach dem Anfang der Opferung ist seit der Gründung der Christengemeinschaft in Bewegung gewesen und hat jetzt eine sehr wichtige Antwort bekommen. Der Kelch bleibt in der Mitte des Altargeschehens und wird nicht mehr zur Seite gebracht. Der Kelch bildet die bleibende Mitte.

Bewusst, dass der kultische Forschungsprozess mit dem gesamten Leben der Menschheit zusammenhängt, bewegt die Priesterschaft und die gesamte Christengemeinschaft die immer gegenwärtige Frage nach einem lebendigen, realen Gespräch mit dem Christus.

Wir sind eine Bewegung zur religiösen Erneuerung!

 

Mit Ihnen gemeinsam auf dem Weg grüßt Sie herzlich,

auch im Namen von Sabine Silberhorn

 

Mariano Kasanetz.