Hilde Domin – Lyrik als Übung im Gebrauch der Freiheit
Wort und Musik mit Martin Stolz und David PlumMartin Felix Stolz, Rezitation; David Plum, Cello.
Poetisch-musikalisches Programm am Freitag, 6. September, 19:00 Uhr
In Zeiten kulturellen Niedergangs, braucht es lebensbejahende, mutige Impulse, die das Wertvolle unserer Gegenwart erleben helfen und den Weg zu zukünftigem Aufstieg ahnen lassen. Solche Impulse tragen viele der Gedichte Hilde Domins in sich. Sie vermitteln den Zuspruch einer wachen, engagierten Zeitgenossin; Zuspruch nicht nur von Trost, auch von Verantwortung – und immer wieder von der Freiheit der Entscheidung.
Selbst wiederholt aus der bergenden Umgebung vertrauter Verhältnisse herausgeworfen, wurde bewusster, weitsichtiger Mut das entscheidende Charakteristikum ihrer Lebensführung. „Die drei Arten von Mut, die der Lyriker braucht: den Mut, er selbst zu sein, den Mut, nichts umzulügen, den Mut, an die Anrufbarkeit der Menschen zu glauben, diese drei Arten Mut, sie sind nichts Elitäres, sind nötig für jeden, unabhängig von der Gesellschaftsordnung.“
Wir haben für diesen Abend Gedichte ausgewählt, die in unsere Zeit hineinzusprechen scheinen und sie mit Musik verbunden, die mit ihren deutlich fühlbaren Ober- und Untertönen in Resonanz treten kann. Erhellende Blicke auf das Leben und Schaffen der Hilde Domin runden den Abend ab.
Ein Leben, dessen Motiv in seiner Klarheit trifft: „Nicht im Stich lassen, sich nicht und andere nicht – das ist die Mindest-Utopie, ohne die es sich nicht lohnt, Mensch zu sein.“