Mysterieneinflüsse im Alten und Neuen Testament
Vortrag v. Hans-Bernd Neumann, Pfarrer in TübingenMysterieneinflüsse im Alten und Neuen Testament
War Vater Abraham ein Wanderhirte? Warum wurde Moses nicht Pharao?
Das Alte und Neue Testament erzählt in Bildern die Geschichte des von Gott erwählten Volkes. Oberflächlich hören wir eine Hirtengeschichte, wie zur Urzeit Vater Abraham als Hirte dem Ruf Gottes folgt. Später dann wie auf wundersame Weise der Knabe einer Hebräerfamilie 'Sohn' der Pharaonenprinzessin wird und auf wundersame Weise von Gott zum Führer seine Volkes bestimmt
wird.
Im Osten verehrt man Ikonen. Diese sind als Bilder Fenster zur geistigen Welt. Das Alte Testament wirkt auf mich wie eine Ikone. Auf der Oberfläche sieht und hört man eine Hirtengeschichte. Wer jedoch diese Bilder befragt, vielleicht sogar mit modernen historischen Erkenntnissen 'hinterfragt' kommt entweder zu dem Urteil, dass diese Hirtengeschichte nicht real ist, bestenfalls ausgedacht, oder aber das 'Hinterfragen' öffnet eine Tiefenschicht, die von der Mysteriengeschichte der Menschheit und ihren Führergestalten erzählen möchte. Diese Spuren der Mysterien finden sich deutlich auch im Neuen Testament.
Hans-Bernd Neumann