Ausflüge zu religiösen Orten XIII.

Unser nächster Ausflug führt uns in die Kirche St. Thomas Becket am Zeughausmarkt. Die anglikanische Kirche ist Teil der Diözese der Kirche von England in Europa. Weltweit hat die Anglikanische Gemeinschaft ungefähr 80 Millionen Mitglieder.

Sie war eine der ersten nicht-lutherischen Kirchen, die sich in Hamburg niederlassen durften, als Zugeständnis an die Merchant Adventurers – die englische Kaufmannsgilde in der Stadt. Sie erhielten bereits 1611 vom Hamburger Rat das Recht, Gottesdienste nach dem Ritus der Church of England abzuhalten. Im Jahr 2012 feierte die Church of England ihr 400-jähriges Bestehen. Das Gebäude am Zeughaus existiert seit 1838 und steht seit 1941 unter Denkmalschutz.

Anglikanische Kirchen sehen sich als Teile der katholischen und apostolischen Kirche, die sich der Tradition und Theologie der englischen Reformation verpflichtet haben. Ihre liturgische Praxis vereint demnach Elemente aus dem Katholizismus und dem Protestantismus. Im Vordergrund steht die Bedeutung der Vernunft als Hilfsmittel zur Interpretation der Bibel.

Die Hamburger Gemeinde hat heute etwa 130 Mitglieder. Unter den Gemeindemitgliedern sind auch viele Deutsche, die sich auf die eine oder andere Weise in der anglikanischen Tradition zu Hause fühlen. Eines der Ziele von St. Thomas Becket ist es, in Ansatz und Praxis integrativ und ökumenisch zu sein.

Welche Unterschiede gibt es zur Glaubenspraxis gegenüber der katholischen und protestantischen Kirche? Auf welche Autorität(en) stützt sich die anglikanische Kirche? Welche Rolle spielen die Sakramente? Und welche sind überhaupt anerkannt? Warum spalten Frauenordinationen und Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare bis heute die anglikanische Kirche?

Revd Jules Barnes (seit 2022 Chaplain of St. Thomas Becket) wird persönlich Fragen beantworten und uns den besonderen Geist des Ortes nahebringen.
Wer Interesse am Thema hat, meldet sich bitte bis zum 20.11. im Gemeindebüro.
Treffpunkt ist am 25.11., 13:30 Uhr vor der Kirche am Zeughausmarkt 22.

Ich freue mich wie immer über eine rege Beteiligung und einen anregenden Austausch!
Ihr Michael Malert