Die Christengemeinschaft und ihre Eingliederung in die „neuen Mysterien“
Die Christengemeinschaft, als eine Bewegung für religiöse Erneuerung, kann als Trägerin der sogenannten Mysterien und kann zugleich als eine Fortsetzung der Kirchengeschichte verstanden werden.
Die Christengemeinschaft hat äußerlich mit traditionellen Kirchen viel gemeinsam – und doch ist sie ganz anders. Aus einer verborgenen Strömung heraus, die an die Mysterien anknüpfte, wurde sie gegründet und ist eine Bewegung, die zwei ehemals feindliche Welten in sich vereint. Dies führte – und führt teilweise noch heute – zu manchen Missverständnissen.
Wie kann die Christengemeinschaft in einem kirchengeschichtlichen Zusammenhang verstanden werden? Wie steht sie zu den „neuen Mysterien“ und zu der Anthroposophie? Wie hat sich diese Beziehung in den Jahren 1922 bis 1925 entwickelt und verwandelt und wie ist sie heute? Ausgehend von der Betrachtung der äußeren Begebenheiten vor 100 Jahren versuchen wir uns einen größeren geistesgeschichtlichen Zusammenhang zu erschließen, der für manche Fragen ganz neue Perspektiven eröffnen kann.
Tomáš Boněk, Prag