
Weihen und Geweiht-Werden
Welche Weihekraft die Sakramente durchatmetDie Weihe Friedrich Rittelmeyers bezeichnet innerhalb der Kirchengeschichte einen bedeutsamen Einschnitt. Nicht die Rückverbindung mit dem Christus zur Zeitenwende, vermittelt durch die apostolische Sukzession, schenkt ihm den Anschluss an den Weihestrom, der seit der Auferstehung von Christus ausgeht, sondern sein unmittelbares In-Beziehung-Treten zu dem Wiederkommenden, dem zu jeder Zeit, an jedem Ort gegenwärtigen Christus.
Wenn die Nabelschnur durchtrennt ist, beginnt das Neugeborene, selbst zu atmen und knüpft so die verloren gegangene Verbindung in eigener Aktivität neu an. Ein frischer Atemstrom weht seither durch die Sakramente, der alle, die an diesem Atemprozess teilhaben wollen, ergreifen und impulsieren kann.
Georg Dreißig, Stuttgart