Internationale Jugendtagung in Polen
5. bis 10. Juni 2025
Während auf die Ukraine schwere Luftangriffe geflogen wurden, fand in der grünen Landschaft Polens eine Jugendtagung zum Thema „Frieden“ statt. 220 Menschen aus sechzehn Nationen kamen zusammen, u.a. aus Nordamerika, Norwegen, Spanien, Rumänien, Russland, Polen, Georgien, Ukraine und Deutschland. Fünf Tage lang wurde miteinander gesungen, gespielt, getanzt – und ja, auch geweint, aber auch: gebetet.
Die Tagung bot einen Rahmen, in dem die heilsame Kraft der Natur und der Gemeinschaft sich entfalten konnte.
Sophia Ahrens, 15, berichtet: Morgens wurde man von einem Vogelkonzert oder dem Singen der Priester geweckt. Der wunderschöne See bot einen Ort zum Wachwerden, Meditieren oder Frühschwimmen. Neben Workshops wie Selbstverteidigung, Volleyball, Kajak oder Impro-Theater war das gemeinsame Singen, Zuhören und Erzählen ein wichtiger Teil der Tagung. Jeden Morgen gab es ein Impulsreferat von Priestern.
Die Wunden unserer Erde
Den Anfang machte Jaroslaw Rolka mit der Fragestellung: Wo sind die Wunden der Erde? Es ging um die Unachtsamkeit im Miteinander.
Da wir mit dem Wetter wenig Glück hatten, versammelten wir uns nachmittags meistens im großen Saal des Pfadfinderheims zum ausgelassenen Tischtennisspielen. Diese Zeit war eine meiner liebsten. Denn auch wenn man Sorgen um das Trockenbleiben seines Zeltes und nasse Füße hatte, war man doch in der guten Gesellschaft der anderen. Nach dem Abendessen fand ein Gottesdienst statt. Diese Zeit schuf eine besondere Stimmung und ließ die Sorgen und Aufregung von einem abfallen.
Später traf man sich dann im „Nachtcafé“. Es gab Pommes und Snacks, man saß zusammen oder tanzte zu der Musik einer Band, die in einem der Workshops entstanden war. Besonders am zweiten Abend wurde das Tanzbein geschwungen, als die ukrainisch-polnische Band „Hray Beray“ auftrat und uns ein Volkslied nach dem nächsten vorspielte. Die Tänze waren das Wildeste und Fröhlichste, was ich je erlebt habe. Man nahm bei den Schultern, wer grade am nächsten war und tanzte, bis die Füße schmerzten. Ein unvergesslicher Abend, der einen mit dem Ort und den Gesichtern zusammenschweißte.
In diesen Momenten war es egal, wenn man sich nicht mit Worten verständigen konnte. Man lachte oder tanzte zusammen, das war die Sprache, die an diesem Abend gesprochen wurde.
Diese Tage waren eine Zeit, die einen nicht nur mit der Erde oder mit anderen Menschen, sondern vor allem mit sich selbst verbunden hat. Jeder sollte so etwas einmal miterleben!