Rudolf Steiner und die Christengemeinschaft

Rudolf Steiner und die Christengemeinschaft

Tagung in Berlin-Wilmersdorf,
16. – 18. Mai 2025

Das gab es wohl noch nie: Eine Tagung, in der Rudolf Steiner als Persönlichkeit in den Mittelpunkt gestellt wurde – und das in einer Gemeinde der Christengemeinschaft. Es war der Versuch, einmal hervorzuheben, wie Rudolf Steiner zur Entstehung der Bewegung für religiöse Erneuerung beigetragen hat. Anlass war sein 100. Todestag.

Rudolf Steiner starb am 30. März 1925 in Dornach.

Ca. 150 Teilnehmer reisten am Freitag an. Eröffnet wurde die Tagung durch W. Gädeke, der den Blick auf die Entstehungsjahre der Christengemeinschaft lenkte.  Unermüdlich und ganz konkret, bis in die Entsendungsfragen der Pfarrer hinein hatte Rudolf Steiner den jungen Gründungsmitgliedern zur Seite gestanden.

Anschließend hoben O. Steinrück, C. Kröner und J. Torunsky aus der Oberlenkung die geistigen Errungenschaften hervor, welche die Christengemeinschaft Rudolf Steiner verdankt. Dazu gehören die neue Gestaltung der Jahresfeste, ein Weg zu den tieferen Schichten des Evangeliums und die dogmenfreie, individuelle Suche nach einer Verkündung des Logos.

Abwechslung brachten Musiker mit experimenteller Musik. Im Weiheraum traf man sich für die Abendandacht und morgens für die Menschenweihehandlung.

Athroposopschische Redner:innen

Besonders an dieser Tagung war, dass auch Vertreter:innen der anthroposophischen Gesellschaft zu Wort kamen. Dr. M. Glöckler zeigte Samstagvormittag in ihrem Vortrag auf, wie die Anthroposophie den religiösen Impuls durch die Erkenntnistheorie neu beleben kann. Abends sprach Dr. P. Selg. Er spannte einen großen Bogen über die Menschheitsgeschichte, der in einem Ausspruch Friedrich Rittelmeyers mündete: Rudolf Steiner habe das Wissen Christi mit dem Wissen der Zeit und das Wissen der Zeit mit Christus vereint.

Den Samstag über gab es Arbeitsgruppen zu den drei religiösen Kernaufgaben Kultus, Lehre und Seelsorge. Die Pausen wurden zu einem regen Austausch genutzt.

Sonntagvormittag schloss die Tagung mit einer Podiumsdiskussion, in welcher fünf junge Menschen über ihre Beziehung zur Christengemeinschaft und zu Anthroposophie sprachen. Sie endete mit folgenden Wünschen für die Zukunft:

Nicht immer haben Anthroposophische Gesellschaft und Christengemeinschaft harmonische Wege der Zusammenarbeit gefunden. Hier ist es gelungen.

Vereint hat die Teilnehmer eine tiefe Dankbarkeit gegenüber einem Menschen, der durch seine innige Verbundenheit mit der geistigen Welt wie ein Vermittler wirken konnte und zur Realisierung unzähliger wertvoller Impulse beigetragen hat – unter anderem der Erneuerung der christlichen Sakramente.

Die Christengemeinschaft verdankt Rudolf Steiner ihre Wirklichkeit in der Sinneswelt (Michael Debus).

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