Wie kann es sein, dass ein in Berlin lebender Südkoreaner im Süden Europas als der bedeutendste deutsche Philosoph der Gegenwart gefeiert wird und in Deutschland selbst weitgehend unbekannt ist?
Wie kaum ein anderer legt Byung-Chul Han die Finger auf die Wunden der gegenwärtigen Zeit – seine Analysen sind treffend, schmerzhaft und schonungslos. So beschreibt er zum Beispiel die gegenwärtig fortschreitende Digitalisierung als einen Vorgang, der uns immer mehr in Gefahr bringt, das eigentlich menschliche Denken zu verlieren.
Doch lässt er uns mit unserer Zukunftsangst nicht allein. Dem Strom, der uns von unserer Vergangenheit her bestimmt, setzt er den Strom, der aus der Zukunft kommt, entgegen. So öffnet er uns gerade mit seinen letzten Büchern die Tore der Hoffnung, einer Hoffnung, die jeder Verzweiflung standhalten kann.
Albrecht Süß, Krefeld
