Die Christengemeinschaft
Ludwigsburg-Bietigheim

Wer bist Du, Mensch?

Keine Frage, betrifft uns so existentiell, wie diese, sobald wir über unser eigenes Sein zu reflektieren beginnen. – Was ist der Mensch für ein Wesen? – Aus der paradiesischen Unschuld der Gottesnähe herausgefallen mit dem ersten Aufkeimen des Wunsches nach Erkenntnis. – Wer erkennen will unterscheidet zwischen sich und dem, was er erkennen will, er vollzieht eine Trennung, er sondert sich ab. – Diese „Ursünde“, die den Verlust des Paradieses mit sich brachte, wir vollziehen sie mit dem ersten Erwachen, der Möglichkeit sich der Mitwelt gegenüberzustellen, sich als Eigenwesen zu erleben und aus diesem Erleben heraus Fragen zu stellen…

Angesichts einer Weltentwicklung, die sich in kaum mehr fassbarem Maße von Jahr zu Jahr beschleunigt, immer umfassendere Zerstörung, Bedrohung, Not vor unseren Blick stellt, wird die Frage nach dem Menschsein und den Kräften, mit denen der Mensch umzugehen hat mit jedem neuen Tag dringlicher. Die Menschheit und mir ihr die gesamte Erdenwelt droht früher oder später aus dem Gleichgewicht zu fallen. – Wie finden wir in diesem Geschehen einen Sinn, für den es sich zu leben lohnt? – Wie stellen wir uns friedvoll zur Welt und zu unserem Menschsein?

Wer Erneuerung bewirken möchte, braucht einen Quell- und Standpunkt außerhalb des Systems, das er verändern will. Dieser Quell der Erneuerung, dieser kosmische Standpunkt ist seit Beginn unserer Zeitrechnung da, wenn auch verborgen, nur zu finden von dem, der ihn wahrhaft sucht: Die Abendländische Menschheit gab ihm den Namen Christus. – Er, der Mensch gewordene Gottessohn durchdringt seit seinem Opfertod auf Golgatha als kosmisches Wesen die Welt bis in den tiefsten Grund und ermöglicht durch seine Auferstehung vollkommene Erneuerung. Das ist möglich, weil sein Reich nicht von dieser Welt ist, er aber sein Reich mit Erde und Mensch aufs innigste verbunden hat.

In der Besinnung auf unser innerstes Wesen erwachen wir für seine ewige Gegenwart. Im Wesenskern, wo wir zu uns selber finden, finden wir ihn. So nahe steht er uns, dass wir ihn nur zu leicht übersehen. – Wer ihn findet, der findet Frieden.

– Kaum etwas fällt uns in unruhigen Zeiten schwerer, als diesen inneren Ort des Friedens aufzusuchen und noch schwerer fällt es, dort zu verweilen.

Der Weltenfortgang hängt von Menschen ab, die sich in Ihm finden, sich mit Seiner Erneuerungskraft verbinden und Seinen Frieden in die Welt tragen, von Menschen, die sich auf den Weg machen Christen zu werden unabhängig von äußeren Namen.

Astrid Bruns


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