Tübingen, 27.09.2024
Liebe Gemeinde,
wie schauen wir uns an, wenn wir uns begegnen? Die eigentliche Frage ist, bleibe ich an der äußeren Erscheinung allein hängen oder schaue ich durch die äußere Erscheinung auf das eigentliche Wesen hin. Man müsste sich jedes Mal sagen: Was du da siehst und erlebst an dir und deinen Mitmenschen, ist nicht der Mensch, sondern sein äußeres Bild. Verwechsle nicht das Bild mit dem Wesen, verwechsle nicht die Erscheinung mit dem eigentlichen Träger dieser Erscheinung.
Bei jeder Menschenbegegnung tritt mir ein Bild entgegen, in dem das verborgene eigentliche Wesen des Menschen als Keim lebt. Wenn wir darauf achten und so miteinander versuchen zu leben, heißt es anfangen michaelisch zu denken. Dieses willensgetragene Denken, dieser innere Ruck, dieser innere freie Entschluss wird zur Lebenseinstellung: Ich will ab heute den Menschen nicht mehr so sehen, wie ich ihn bisher gesehen habe und wie mich die gesamte Wissenschaft zwingt, ihn zu sehen. Ich will so nicht mehr denken, weil ich in mir eine Kraft fühle, die unsere wahre Menschenwürde erst enthüllen und zustande bringen wird. Wenn ich mich dazu selbst herausfordere, durch dieses Erscheinungsbild hindurchzuschauen und das geistige Wesen des Menschen zu suchen, dann trete ich immer zurück und warte aufmerksam, was sich mir von dem anderen Menschen durch dieses Erscheinungsbild hindurch offenbaren will. Ich fange an, ein ganz anderes persönliches Verhältnis zu dem Mitmenschen zu begründen, wenn ich ihn von vornherein als Geistwesen anschaue und zu mir sprechen lasse. Eine neue Achtung wird geübt und Freiraum für Wesenhaftes entsteht.
Im Gleichnis von der königlichen Hochzeit (Matth. 22) wird das hochzeitliche Gewand erwähnt, mit dem der Mensch in das Reich der Himmel eintreten darf. Dieses Gewand bildet sich aus der inneren Einstellung, so wie auch die „Waffenrüstung“, von der Paulus (Epheser 6) spricht. Die neuen Hüllen fangen an sich zu bilden, indem wir lernen uns als Geistwesen anzuschauen und die Menschenwürde aufleuchten zu lassen.
Wie Sie dem Programm entnehmen können, findet auch in diesem Jahr eine Michaelitagung in Stuttgart statt. Die Regionalversammlung wird dies Mal in Stuttgart-Sillenbuch stattfinden.
Herzlich einladen möchten wir Sie am 2. Advent zu unserem Adventskaffee. Zur Einstimmung haben wir kleine adventliche Beiträge geplant, die dann überleiten in ein gemeinsames Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.
An den Mittwochabenden werden wir uns wie gewohnt mit vielfältigen Inhalten und Rednern beschäftigen.
An einem Samstag Vormittag wird Fr. Ott einen Vortrag halten, mit eurythmischer Darstellung und einem Gespräch zum Thema. Am Abend des gleichen Tages wird Hr. Neumann über die Diamantene Trauung für alle Interessierten sprechen.
Am 6. Oktober werden zum 60. Hochzeitsjahr das Ehepaar Fr. Meyer-Dubbers und Hr. Meyer getraut.
Ein Abendessen der besonderen Art möchte Ihnen eine Gruppe von Jugendlichen anbieten, welche in den Herbstferien nach Budapest fährt. Sie möchten sich die Fahrt selbst verdienen und bieten daher am Samstag, den 19. Oktober um 18 Uhr in unserer Gemeinde ein Vier-Gänge-Menü an, welches eingerahmt wird von Musik und Poesie. Bei dem Abendessen werden Sie bedient von Jugendlichen aus Tübingen, S-Sillenbuch und S-Möhringen. Wir freuen uns darauf und bitten um Anmeldung vorab bis 13. Oktober bei Frau Strobl.
Es grüßen Sie sehr herzlich,
Heike Strobl und Richard Dzidzaria