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Tübingen, den 20.12.2024

Liebe Gemeinde,

in der Weihnachtsgeschichte erfahren wir, dass nur wenige Menschen dieses allerwichtigste Geschehen wahrnehmen. In ihnen schlägt aber die Menschheit ihr Auge auf, auch wenn sonst ringsumher völlige Blindheit für dieses Geschehen herrscht. Das eigentliche Weihnachtsgeschehen liegt nicht im Bereich des „normalen“ eingesperrten Bewusstseins. Das normale Bewusstsein vermag nur wahrzunehmen, dass da ein Kind geboren wird. Was Weihnachten erst zu Weihnachten macht, das lebt im Bewusstsein der Engel: „Euch ist heute der Heiland geboren.“ Es ist eine Engelsbotschaft – Evangelium. Und diese Botschaft regt uns an, uns über die gewöhnliche Seelenverfassung hinaus zu erheben. Sie fordert die Öffnung nach oben hin zum Übersinnlichen. Das höhere übersinnliche Wissen von diesem Geschehen bleibt nicht nur in der Engelswelt. Es wird uns Menschen verkündigt. Denn die Heilstatsache wird erst dann vollständig, wenn sie auch im Bewusstsein derer aufleben kann, zu deren Erlösung sie geschieht. Der zu erlösende Mensch ist mit dabei. Und auch wenn es am Anfang nur wenige waren, die ihr Bewusstsein in die Engelssphäre erheben konnten, erklingt die Engelsbotschaft fortwährend, auch heute, für alle Menschen, „die eines guten Willens sind“. Das ganze Evangelium ist eine Botschaft der Engel. Machen wir das Evangelium zum Inhalt unserer Gespräche und unserer Gedanken, versuchen wir es zum Inhalt unserer Lebensgestaltung zu machen, so wie Paulus dazu aufruft, „so wird der Gott des Friedens mit euch sein“ (Philipper 4,9). Es ist sicher gut und wichtig, dass überall da, wo Zerstörung und Krieg herrscht, alle Seiten sich um Frieden bemühen. Ein völliger Friede wird aber nur da auf Erden entstehen können, wo wir Menschen uns bemühen uns über unsere gewöhnliche Seelenverfassung hinaus zu erheben, uns zum Übersinnlichen hin zu öffnen, mit einem guten Willen. Trotz der äußeren individuellen Unterschiede finden wir uns im Übersinnlichen in einer göttlichen Einheit vereint. Dann wird auch die Botschaft der Engel Wirklichkeit:

„Friede den Menschen, die eines guten Willens sind“.

Es grüßen Sie sehr herzlich,
Heike Strobl und Richard Dzidzaria