„Kriegstüchtigkeit“ der Gesellschaften wird häufig
zum Schlagwort von Medien und Politik. Doch sollte
vielmehr die aktive Kraft der Friedfertigkeit erübt
werden, die nicht in Passivität errungen wird,
sondern mit innerer Stärke und Wachheit einher
geht.
Ob im Fall äußerer Einwirkungen oder bei eigenen
seelischen Regungen – Emotionen, Trieben oder
Affekten: immer häufiger stellt sich der in seinem
Bewusstseinskern erstarkende Mensch die Frage:
Was hat denn das eigentlich mit mir zu tun?
Will ich denn das überhaupt? Und wenn
nicht, warum lasse ich es in mir geschehen?
Wie schon der Begründer der Böhmischen
Brüder, Petr Chelčický, im 15. Jh. in christlich-
manichäischer Gesinnung schrieb: „Eine Handlung,
die unter dem Zwang der Autorität ausgeführt
wurde, ist sehr verschieden von einer Handlung, die
in Liebe und mit gutem Willen geschah, aus denen
die Worte der Wahrheit aufsteigen.“