Ein christliches Menschenbild als Lebensgrundlage

Ein christliches Menschenbild als Lebensgrundlage

Im Urbeginne war das Wort: Wo komme ich her?

Wie der Kosmos und das Leben entstanden ist, wird von Wissenschaftlern beschrieben. Ihr Blick fällt meistens auf die sinnlich erfahrbare Welt. Ob es eine geistige Kraft gibt, die diese Entwicklung hervorgebracht hat und mit den Sinnen nicht erfasst werden kann, beschreiben sie oft nicht. Die große Frage bleibt bestehen: Ist die Welt aus dem Chaos durch Zufall entstanden oder gibt es ein geistiges Prinzip, eine Kraft, die der Entwicklung der Welt zu Grunde liegt? 

Zu Beginn des Johannesevangeliums wird auf diese die Schöpfung durchziehende geistige Struktur hingewiesen: „Im Urbeginne war das Wort, und das Wort war bei Gott, und ein Gott war das Wort … Alles ist durch dieses geworden…“
Dieses Wort wird nicht in menschlicher Sprache gesprochen, kann sich aber durch die Schöpfung selbst in der Anschauung offenbaren.

Das göttliche Wort in der Schöpfung, in anderen Menschen und mir selbst zu finden, ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens in der Christengemeinschaft.

Nicht ich, sondern der Christus in mir: Wer bin ich?

Die Selbsterkenntnis kann zu einer stärkenden Kraft im Leben werden. Wer sich selbst besser kennt, kann seinen Weg leichter finden. Selbsterkenntnis führt zu Egoismus, wenn es nur um die Befriedigung von eigenen Bedürfnissen geht.
Wer diesen Weg einschlägt, entfernt sich von seinem wahren Selbst. „Nicht ich, sondern der Christus in mir“ schreibt Paulus. 

Unser wahres Selbst ist gleichzeitig der Ort, an dem das Göttliche in uns wohnt. An jedem Ort, zu jeder Zeit ist es schon da. Es geht darum, es zu entdecken.

Die Evangelien beschreiben, wie Christus als Menschensohn gelebt und auf seine Umgebung gewirkt hat. Dadurch ist Göttliches im Menschen sichtbar geworden. Als Keim lebt diese Christuskraft in jedem Menschen und bezeichnet das Ziel der Menschenentwicklung. Wir tragen die Landkarte, den Weg dorthin und zu uns selbst, schon in uns. Es geht darum, diese Landkarte immer besser lesen zu lernen. 

Unsere Gemeinden sind Orte, an denen sich Menschen begegnen, die ihre Wege zu ihrem wahren Selbst suchen und sich dabei unterstützen.

Die Sakramente: Wohin gehe ich?

Die Grundlage für das Gemeindeleben bildet das gemeinsame Feiern der Sakramente. Sie begleiten das Leben an markanten Stellen der Biografie von der Geburt bis zum Sterben: die Taufe, die Konfirmation, die Beichte als das Sakrament des Gespräches, die Menschenweihehandlung, die Trauung, die Priesterweihe und die letzte Ölung

Eine weitere Grundlage für das Gemeindeleben bildet das Gespräch über die Evangelien und der Austausch über religiöse Fragen. Gemeinden verstehen sich als Zentren für das kulturelle Leben, in denen die Künste ihren Ort haben. Darüber hinaus entfalten sie ein soziales Leben auf vielen Ebenen. 

Für jeden gilt das Prinzip der Freiheit: Alle können sich beteiligen. Daraus kann sich eine Freundschaft zu einer Gemeinde  entwickeln. Mitglied kann werden, wer diesen Schritt aus seiner eigenen Entscheidung heraus geht und die Christengemeinschaft mit seinen Kräften unterstützt. 

Ein Prinzip der Gemeinschaftsbildung ist, dass jeder seinen spirituellen Weg gehen kann und gemeinsam mit anderen ermöglicht, physische und geistige Räume dafür zu schaffen. 

Die Christengemeinschaft hat wesentliche Inspirationen aus der Anthroposophie erhalten. Sie versteht sich als eine Organisation, die unabhängig und in Freundschaft zur anthroposophischen Gesellschaft arbeitet.

Verfasst von Silke K.

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