Die Christengemeinschaft
Tübingen

Mitteilungen

Tübingen, 7.6.2025

Liebe Gemeinde, 

am Ostermorgen vermögen die Jünger zunächst nur das leere Grab zu sehen. Wie die Weihnachtsbotschaft, so wurde auch die Osterbotschaft zuerst allein im Engel-Bewusstsein getragen, bis dieses sich den Menschen mitteilen konnte: „Er ist auferstanden“ – es ist eine Engel-Kunde aus dem Übersinnlichen heraus. Die Jünger werden schließlich des schauenden Bewusstseins teilhaftig. Von der Menschen-Seite aus kann geantwortet werden: „Er ist wahrhaftig auferstanden“. Später können Menschen „Zeugen der Auferstehung“ genannt werden. Das wird allerdings im vollen Sinne erst nach der großen Geist-Erkraftung des Pfingstfestes möglich. Jetzt werden die Jünger Apostel genannt. Es ist bemerkenswert, dass sie in jenen vierzig Tagen, als der Auferstandene mit ihnen wandelte, nicht verkündigend an die Außenwelt herantraten. Das Erleben „der Herr ist wahrhaftig auferstanden“ wurde zunächst im gehüteten Innen-Kreise der Gleichdenkenden und Gleichfühlenden mitgeteilt und bewegt. Aber zu Pfingsten ist es dann so weit, dass die Jünger durch den Heiligen Geist zu Verkündern werden, die auch die „Außenstehenden“ zu erreichen vermögen. So ist das Christentum über die ganze Erde hin verbreitet worden, wie eine wärmende und belebende Flamme, mit der die Seelen entzündet wurden.

Das Verhältnis zum Christus kann sich biographisch wandeln. Erst verbinden wir uns mit seinem Wesen in dem Erleben: „Er ist wahrhaftig auferstanden“. Das Leben mit Christus wandelt das Verhältnis zu Ihm und es kann das Bedürfnis entstehen, diese ganz persönlich erlebte Wirklichkeit, die gleichzeitig auch überpersönlich ist, nicht nur in einem inneren Kreise zu hüten und zu pflegen, sondern auch den Außenstehenden zu verkünden. Das muss nicht unbedingt verbal in einer Art Bekenntnis geschehen. Viel wichtiger ist es zu versuchen so zu leben, dass das eigene Leben selber sich wie ein Bekenntnis zu Christus erweist. Das heißt so zu leben, dass sich die christlichen Werte in der eigenen Lebenshaltung und -gesinnung äußern. Dazu gehören z.B. eine friedliche Einstellung, Achtung und Respekt gegenüber den Mitmenschen, Liebe zur Erde als zu einem Wesen und die Zuversicht, dass jeder Mensch von Geburt an in sich, in seinem Wesensgrund, das Gute hat und sich jederzeit zu einem besseren Menschen entwickeln kann.

Einmal im Jahr erklingt ein pfingstlicher Hymnus in der Sonntagshandlung für die Kinder am Pfingstsonntag, der die Kinderseelen beflügeln und begeistern wird.

Am 29. Juni feiern wir ein Johannifest mit den Familien, das uns hilft unsere Seele für das Heilige einzustimmen im Sinne des Täufers, dessen Worte auch heute aktuell sind: „Bereitet den Weg des Herrn!“

Am Pfingstmontag wird die Menschenweihehandlung auf Georgisch gefeiert.
Am gleichen Tag findet in Göppingen ein Pfingsttreffen der Region statt, zu dem alle eingeladen sind.

Es grüßen Sie sehr herzlich,
Roland Lackner und Richard Dzidzaria