Die Christengemeinschaft
Tübingen

Gemeindebrief

Tübingen, 27.9.2025

Liebe Gemeinde, 

Der Erzengel Michael hat ein hohes Amt im Engelreich. Er wird als großer, starker Engel bezeichnet,
der ein Führer der Engel ist. Bezeichnend ist dabei, dass seine Führung, auch gegenüber den
Menschen, nicht zwingend, sondern freilassend ist. Es ist eine neue Art der Engelsführung. Durch die
alte Art der Führung wurde der Mensch, der für die Engelwelt offen war, so durchwirkt, dass er nicht
anders konnte, als dieser Führung zu folgen. Gegenwärtig wird Michael aber nicht als derjenige Engel
genannt, der für die menschlichen Handlungen als Ursache gilt. Er wartet auf die Handlungen der
Menschen, die aus Freiheit entstehen. Dann erst verbindet er sich mit diesen Menschen. Er verbindet
sich mit den Folgen der Handlungen und steht dem freien Menschen bei, wenn er im moralischen
Sinne handelt. Ihn interessiert die freie Kraft, die er aus dem Herzen der Erdenmenschen holt und in
den Himmel trägt. So bildet sich die Zukunftskraft, die aus unseren moralischen Taten und der
Engelkraft besteht. Dabei zeigt er dem freien Menschen, wie es im Zeitengebet, in der Epistel heisst,
einen Wink und bedeutet ihm, ihm zu folgen. Seine Führung ermöglicht die Ausbildung einer
erkennenden Fähigkeit, die genannt wird „höheres Ahnen“. Es ist mehr als ein Gefühl, es hat mit dem
Wesenhaften eines Geschehens zu tun – mit der Lebens -Todes -Tat auf Golgatha, mit anderen
Worten: mit dem Tod und der Auferstehung Christi. Ihm aus Freiheit zu folgen bedeutet in diesem
Sinne die Ausbildung der Fähigkeit, den Tod und die Auferstehung Christi allmählich erkennen zu
können. Er führt uns zum höheren Ahnen der Lebens-Todes-Tat auf Golgatha.

Wie Sie dem Programm entnehmen können, findet auch in diesem Jahr eine Michaelitagung in
Stuttgart statt. Die Regionalversammlung wird dieses Mal in Winterbach stattfinden.

An den Mittwochabenden werden wir uns wie gewohnt mit vielfältigen Inhalten und Rednern
beschäftigen. An einem Abend beginnt eine Reihe der Themen zu den Lebensfragen, die im Dialog
zwischen einem Arzt und Pfarrer behandelt werden. Am ersten Abend geht es um Erschöpfung und
Kraftquellen. An anderen Abenden werden wir als Gast wieder Hrn. Knörrich zum Thema „Advent“
begrüßen können. Hr. Schulze setzt die Themenreihe zu musikalischen Werken fort. In der
Novemberzeit erzählt Hr. Lackner uns von der Pionierin der Hospizbewegung, Elisabeth Kübler-Ross.
An einem anderen Abend möchten wir uns mit dem Thema „Erleben der Weihehandlung mit allen
Sinnen“ beschäftigen. Auch wird Fr. Berreth an vier Abenden vor einer Veranstaltung mit uns für die
Erfrischung unserer Lebenskräfte Eurythmie machen.

Wir haben auch an manchen Samstagen interessante Veranstaltungen eingeplant: Mit Fr. Dieter
versuchen wir einige Kunstwerke durch anregenden Austausch näher kennenzulernen. Und an einem
Samstag Vormittag wird Fr. Ott über Eurythmie und Bildekräfte sprechen und mit den Teilnehmern
eurythmisch üben. Außerdem wird uns an einem Freitag Abend “Irland“ erzählen, und zwar durch
Lieder, Melodien, Texte und Bilder. Wie Sie sehen, Sie können Ihren Kalender mutig füllen und
interessanten Veranstaltungen beiwohnen.

Es grüßen Sie sehr herzlich,
Roland Lackner und Richard Dzidzaria