Betrachtungen

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Betrachtung zum 1. Adventssonntag

Wenn dies anfängt zu geschehen, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter. (Lukas 21, 28)

Der Beginn der sogenannten Ölbergapokalypse, wie sie am 1. Advent vom Altar erklingt, beschreibt einen künftigen Zustand der Menschheit und der Erde. Es wird alles ins Wanken geraten. Wer schon mal eine starke Brandung am Meer oder einen großen Sturm erlebt hat, kennt dieses Gefühl des Wankens gut. Der vermeintlich sichere Boden unter den Füßen ist wie weggezogen, die Welt um einen herum ist durch Wind und Regen, vielleicht auch durch Blitz und Donner völlig verändert. Alles ist durcheinander, und die klare Sicht, die man vor ein paar Minuten noch hatte, ist weg. Da fragt man sich: Wo finde ich noch Halt?
Was die Ölbergapokalypse beschreibt, ist noch stärker, noch gewaltiger als die größten Unwetter: Es betrifft die ganze Menschheit. Da entsteht erst recht die Frage: Wo ist noch Halt zu finden?

Das Evangelium selbst weist uns die Richtung – es ruft uns zur inneren Aufrichte auf und zum Erheben des Hauptes.
Warum das?
Weil der Mensch den Wiederkommenden schauen soll. Den, der kommt, um der Menschheit neu den Halt zu geben.
Das Sich-Aufrichten und das Haupt-Erheben ist nur durch die eigene innere Aktivität möglich. Aber diese Aktivität ist nötig, denn dadurch findet man den Halt im Schauen von DEM, der in unserem Innern überhaupt den Halt gibt.

Xenia Medvedeva
Priester in der Christengemeinschaft

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