Gemeindechronik

Das Gemeindehaus
Glasfenster im Vorraum, 1961

Geschichte der Christengemeinschaft in Wiesbaden


Ostern 1928 gründet Hugo Wetzel (1895 - 1938, geweiht 06.11.1927) die Gemeinde in Wiesbaden mit sieben Mitgliedern.
Bedeutende Redner aus der Gründergeneration der Christengemeinschaft hielten Vorträge -
Prof. Beckh, Lic. Emil Bock, Dr. Doldinger, Joachim Sydow, Dr. Friedrich Rittelmeyer, Johannes Thielemann.
1935 wird Hugo Wetzel nach Breslau entsandt.

1935 - 1960
Heinrich Rittelmeyer (1879 - 1960, Erzpriester, geweiht 16.09.1922), der jüngere Bruder von Friedrich Rittelmeyer, wird nach Wiesbaden und Mainz entsandt. Die Familie wohnt zuerst in Mainz. Nach dem Verbot der Christengemeinschaft 1941 wird Heinrich Rittelmeyer von der Gestapo verhört und neun Wochen inhaftiert. Dananch hat er Berufsverbot und kann sich und seine Familie nur mühsam "über Wasser" halten.
1945 zieht die Familie nach Wiesbaden. Nach der Trennung in Hessen und Rheinland-Pfalz übernimmt Heinrich Rittelmeyer die Gemeinde Wiesbaden, Hermann v. Skerst wird nach Mainz entsandt.
1947 kann die Gemeinde Wiesbaden zwei kleine Räume in einer Villa in der Alexandrastraße 19 anmieten.
H. Rittelmeyer hält sehr gut besuchte, öffentliche Vorträge und Kurse in der Volkshochschule.
Emil Bock, Rudolf Frieling, Gottfried Husemann, Wilhelm Kelber, Kurt v. Wistinghausen, Rudolf Meyer und andere Persönlichkeiten besuchen die Gemeinde und halten Vorträge.
1960 stirbt Heinrich Rittelmeyer im Alter von 81 Jahren.

1948 - 1950
Barbara Nordmeyer ( 1920 - , geweiht 30.11.1947) Zur Unterstützung der wachsenden Gemeinde kommt Barbara Nordmeyer nach Wiesbaden. Ihr Schwerpunkt in der Gemeinde ist die Kinder- und Jugendarbeit. Sie baut eine Jugendgruppe auf mit Gesprächskreisen, Theaterspielen, Musik. 1950 wird sie nach Stuttgart entsandt.

1950 - 1973
Johannes Thielemann ( 1901 - 1973, geweiht 1.9.1923) wird als Nachfolger für B. Nordmeyer nach Wiesbaden ensandt.
Durch seine weltoffene, an allem interessierte Art und viele Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten und Institutionen kann er einen großen Kreis von Menschen für die Christengemeinschaft interessieren.
Es werden viele neue Mitglieder gewonnen. In seiner Zeit und durch seinen Einfluss werden die Räume in der Alexandrastraße vergrößert. Durch eine Erbschaft, Spenden und größte Einsparanstrengungen kann 1960 das ganze Haus erworben und durch Eigenleistungen der Gemeinde nach und nach für die Gemeinde gestaltet werden. Johannes Thielemann zieht 1973 in das Altersheim der Christengemeinschaft nach Siegen und verstirbt dort am 25. Dezember.

1953 - 1963
Ursula v. Rechenberg ( geb. 1917, geweiht 23.5.1948). Frau v. Rechenberg unterstützt Johannes Thielemann in Wiesbaden und betreut die Gemeinde in Mainz. Neben allen Aufgaben als Gemeindepfarrerin ist ihr
Schwerpunkt die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, der Religions- und der Konfirmandenunterricht.
1963 wird sie nach Basel berufen.

1963 - 1966
Karl-August Keil (1899 - 1966, geweiht 22.5.1948) Leider ist Herr Keil schon sehr krank, als er nach Wiesbaden entsandt wird. Er kann deshalb nicht mehr in der Intensität für die Gemeinde wirken, wie er und die Gemeinde es sich erhofft hatten. Karl-August Keil stirbt am 4.1.1966 .
Eine Orgel im Weiheraum war Herrn Keils großes Anliegen. Nach seinem Tode und zu seinem Andenken konnte dies durch Spenden realisiert werden.

1964 - 1971
Andreas Weymann ( geb. 1939, geweiht 1.12.1963, Lenker 1983, Oberlenker im Siebenerkreis 1997 - 2010)
Zur Unterstützung von den beiden Pfarrern Thielemann und Keil kommt Andreas Weymann 1964 nach Wiesbaden. Andreas Weymann bringt viele neue Impulse in die Gemeinde, besonders auch auf künstlerischem Gebiet. Durch seine Initiative wird der Weiheraum vergrößert und neu gestaltet. 1966 malt Johannes Rath, Pfarrer und Maler in Frankfurt, eines seiner zwölf Altarbilder für die Wiesbadener Gemeinde.
 In dieser Zeit beschäftigt man sich viel mit moderner Kunst, vor allem mit dem Werk von Alexej v. Jawlensky. Clemes Weiler, der damalige Leiter des Landesmuseums in Wiesbaden, hält Vorträge und veranstaltet Führungen für Gemeindemitglieder im Museum. Ende 1971 wird Andreas Weymann
nach München entsandt.

1971 - 1999
Christoph Simon (geb. 1927, geweiht 30.11.1963, seit 1999 i.R.) 1971 beginnt Christoph Simon seine Arbeit in der Gemeinde Wiesbaden, zuerst von den beiden älteren Kollegen, Herrn Behnke in Mainz, Herrn Thielemann in Wiesbaden, unterstützt. Nach dem Fortzug der beiden Kollegen 1973 übernimmt Christoph Simon bis 1980 die Verantwortung für beide Gemeinden Mainz und Wiesbaden. Das hat zur Folge, dass in dieser Zeit die sonntäglichen Weihehandlungen nur abwechselnd 14 tägig gefeiert werden können. 1980 wird Siegfried Schwiersch nach Mainz entsandt, damit ist wieder in beiden Gemeinden ein eigener Pfarrer verantwortlich.
Christoph Simon intensiviert die Evangelienarbeit in Wiesbaden, ein Arbeitskreis am Donnerstag Vormittag wird neben dem Kultus ein tragendes Element in der Gemeindebildung.
In den 70er Jahren finden abwechselnd Tagungen in den Gemeinden Darmstadt, Frankfurt, Mainz, Wiesbaden statt. Zu den Pfarrern der Nachbargemeinden besteht reger Kontakt, zu Vorträgen kommen u.a. Helgo Bockemühl, Irmgard Bauer, Cordelia Böttcher aus Frankfurt, Siegfried Gelhaar aus Darmstadt, Jutta Vietor-Fischer aus Kassel, Barbara Nordmeyer, Taco Bay , Hans-Werner Schroeder aus Stuttgart.
1981 wird das Äußere des Gemeindehauses grundlegend saniert mit Dach, Fassadenarbeiten, Balkonen usw. Die Gemeinde ermöglicht das kostspielige Projekt finanziell durch Spenden, Darlehen und "handfestes" Engagement.
Ab 1993 zieht sich Christoph Simon schrittweise aus der allein verantwortlichen Tätigkeit in der Gemeinde Wiesbaden zurück und geht 1999
in den Ruhestand.

1989 - 1990
Dr. Ann Christine Klemm (1954 - 2001, geweiht 19.02.1989)
Frau Dr. Klemm wird nach ihrer Erstentsendung in die Gemeinde Wiesbaden 1990 in die Gemeinde Herdecke entsandt.

1993 - 2010
Ursula Hausen