Die Christengemeinschaft
Hamburg-Harburg

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Das alte, belastete Wort Beichte hatte ursprünglich eine sehr schöne Bedeutung: Es stammt vom althochdeutschen Wort bijehan und bedeutet einfach bejahen. In dem neuen Beichtsakrament der Christengemeinschaft geht es nicht um Reue und Buße. Es geht darum, zum eigenen Schicksal ein friedvolles, bejahendes Verhältnis zu entwickeln. Sich selbst und das eigene Schicksal anzunehmen und bejahen zu lernen ist ein Prozess. Indem ich auf mein Leben blicke und ins Wort bringe, was mich beschäftigt, kann sichtbar werden, was all das mit mir zu tun hat. Diese Lebensbilder entstehen in einem Raum der Ruhe und des zugewandten Zuhörens, in dem ich nicht verurteilt werde, sondern in dem ich innerlich dem Christus-Wesen nahe sein kann, dem nichts in der menschlichen Seele fremd ist und der nicht verurteilt, sondern annimmt.

Betrachtungen mit Tabea Hattenhauer

Seelsorge und das erneuerte Beichtsakrament
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Die Christengemeinschaft ist – wie z.B. auch die Waldorfschulen und die Anthroposophische Gesellschaft – im Nationalsozialismus unterdrückt und letztlich verboten worden. Aber stand sie dadurch schon von Anfang an „auf der richtigen Seite“? Es lebten in ihr auch überzeugte Nazis – zumindest als Mitglieder. Ihre Pfarrer waren wohl klug geworden durch die Gefahren, denen schon Rudolf Steiner durch rechtsradikale Schlägertrupps ausgesetzt war. Dennoch finden sich bei Rittelmeyer enthusiastische Hymnen auf das „Deutschtum“. Andererseits gehörte er zu den unbeugsamsten Gegnern, wenn es um den Ausschluss von Juden aus den Gemeinden ging.

Mit dem Buch „Die Christengemeinschaft im Nationalsozialismus“ hat Frank Hörtreiter dieses Thema erstmals beleuchtet und in den Zusammenhang der anderen anthroposophischen Arbeitsfelder gestellt. Ein weiteres Buch „Die Christengemeinschaft – Skizzen aus 100 Jahren“ ist jetzt erschienen (Urachhaus 2021 bzw. 2025). Er ist als Öffentlichkeitsbeauftragter der Christengemeinschaft und Pfarrer in Hannover emeritiert.

Vortrag von Frank Hörtreiter