Gemeindeausflug
Gemeinsamer Ausstellungsbesuch. Treff am Ernst Barlach Haus
Berlinde De Bruyckere (Gent *1964) zählt zu den bedeutendsten Bildhauerinnen der Gegenwart. Die international renommierte Künstlerin thematisiert in ihren eindrucksvollen und scheinbar zeitlosen Skulpturen zentrale Fragen des Menschseins: Leben und Tod, Verletzlichkeit und Transformation, Schmerz und Trost. Dabei schöpft sie aus christlicher
Ikonografie, der Kunst der Alten Meister und persönlichen wie gesellschaftlichen Erfahrungen. Ihre Werke, oft aus Wachs, Holz, Textilien oder Tierfellen gefertigt, berühren durch ihre körperliche Präsenz und symbolische Tiefe. Entgegen dem Verständnis des Körpers als fixe Entität scheinen die fragmentierten Leiber ihrer wächsernen Skulpturen – die
einen geradezu unheimlichen Realismus aufweisen – einem ständigen Prozess der Transformation zwischen Werden und Vergehen ausgesetzt.
So gelingt es der Künstlerin, ihre Fragestellungen vor dem Horizont der Finalität menschlichen Lebens zu artikulieren, ebenso wie die Tatsache anzusprechen, dass jeder Körper Metamorphosen durch persönliche und soziale Prozesse ausgesetzt ist. Die Hamburger Kunsthalle hat die Bedeutung der Bildhauerin erkannt und bereits 2021 die fast 3 Meter hohe Skulptur „Arcangelo II“ erworben, die sich in der biblischen Figur des Erzengels auf das Bild einer beschützenden Begleitung bezieht. Im Zentrum der aktuellen Ausstellung im Ernst Barlach Haus steht eine neue Werkgruppe, die durch De Bruyckeres intensive Auseinandersetzung mit dem Werk Ernst Barlachs entstanden ist. Seine expressiven
Holzskulpturen inspirierten die Künstlerin zu einem eindrucksvollen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Als Titel für ihr Zwiegespräch hat Berlinde De Bruyckere eine Gedichtzeile
des englischen Romantikers Percy Bysshe Shelley (1792–1822) gewählt:
„Heb nicht den bemalten Schleier, der Lebenden das Leben ist“.
Die ca. einstündige Führung richtet sich exklusiv an alle Gemeindemitglieder
und Interessierte, die sich mit der Verbindung von Kunst, Religion
sowie existenziellen Themen beschäftigen und wird von dem versierten
Vermittler Stefan Saalmüller geleitet.
Ort: Ernst Barlach Haus, Jenischpark, Baron-Voght-Straße 50A, 22609 Hamburg (S1 oder S11 bis zur Haltestelle Klein Flottbek (Botanischer Garten). Auf dem Bahnsteig weist Ihnen ein Umgebungsplan den Weg zum Museum. Sie können wählen: zehn Minuten Fußweg (ausgeschildert) oder eine kurze Fahrt mit dem Bus 21 oder 115 bis zur Haltestelle Marxsenweg).
Zeit: Samstag, 26. Juli 2025, 15:00 Uhr
Kosten: regulärer Eintrittspreis 9 Euro (in der Gruppe ab 10 Erwachsenen 7 Euro)
Verbindliche Anmeldungen gehen bitte bis zum Montag, den 21.07.2025 an das Gemeindebüro.
Ich freue mich wie immer auf Ihr zahlreiches Kommen und einen gemeinsamen, anregenden Austausch über Kunst und Spiritualität.
Ihr Michael Malert