Was gilt in der Religion der Erfolg? Diese Frage war nicht so brisant, als die Christengemeinschaft bis zum Ende des 20. Jahrhunderts andauernd zu wachsen schien. Aber ist dies eigentlich das Wichtige für eine Gemeinschaft, die sich zum Gefäß für die Einwohnung Christi immer mehr bilden will? Oder schließen sich Religion und Erfolg letztlich aus? Als aus meinem Buch „Die Christengemeinschaft – Skizzen aus 100 Jahren“ das große Abschlusskapitel in unserer Zeitschrift abgedruckt wurde, schrieb ein kritisch-konstruktiver Leser: „Wären in den letzten 10 Jahren nur 1 Promille der ca. 6 Mio. ausgetretenen Katholiken und Protestanten zu uns gekommen, jede unserer 125 deutschen Gemeinden hätte ca. 50 neue Mitglieder. Zugestanden, wir können unsere Gemeinden zwar weiter öffnen, aber den Schritt zu uns müssen wir jedem überlassen. Wir tragen aber eine Mitverantwortung, wenn Gemeindemitglieder uns wieder verlassen, z. B. wegen nicht aufgearbeiteter sozialer Konflikte.“Das ist bedenkenswert, aber auch die Frage, ob die Vermehrung unserer Mitglieder- und Beitragszahlungen im Vordergrund stehen soll. Jeder von uns freut sich wohl über neue Bundesgenossen, aber…
Bringen Sie gern Ihre Fragen und Gesichtspunkte mit!
Frank Hörtreiter