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Betrachtung zum 1. Sonntag auf Michaeli zu
„Es geschah aber, als er sich Jericho näherte, saß ein Blinder bettelnd am Weg. Und als er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was das sei. Sie verkündeten ihm aber, dass Jesus, der Nazoräer, vorübergehe. Und er rief und sprach: Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und die Vorangehenden bedrohten ihn, dass er schweigen sollte; er aber schrie umso mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ (Lukas 18, 35–39, Elberfelder Übersetzung)
Wer durch ein Krankenhaus läuft, sieht und hört um sich Menschen, die Hilfe brauchen. Wer in einer Schule oder einem Kindergarten ist, hat um sich Kinder und Jugendliche, die Hilfe brauchen. Wer auf einem Bauernhof sich aufhält, durch die Straßen geht oder am Strand liegt, hat Menschen um sich, die Hilfe brauchen.
Ja – überall brauchen die Menschen Hilfe. Wir selbst ja auch.
– Denn wie oft müsste jeder von uns sich als Blinden bezeichnen? Was sehen wir alles nicht? Und wer kann uns wieder sehend machen – sehend für die Hilfsbedürftigkeit aller, die uns umgeben?
– Wie werden wir wieder hörend – so dass wir die Hilferufe nicht überhören?
– Wie werden unsere Herzenskräfte so stark, dass wir solche Hilferufe nicht verbieten wollen?
– Wie finden wir den Mut, Christus um Hilfe zu bitten – auch wenn uns alle anderen zum Schweigen bringen wollen?
Wir können versuchen, die Menschen nicht nur äußerlich anzuschauen, sondern stattdessen mit der Frage: „Was brauchst Du?“
Das kann uns die Augen öffnen.
Wir können versuchen, innerlich zu schweigen – ganz von uns selbst aus.
Damit wir die Worte des anderen hören.
Wir können versuchen, alle unsere Vorurteile in Bezug auf den Menschen vor uns beiseitezustellen.
Damit wir ihm mit Herzenskräften begegnen.
Und wir können uns fragen: Warum bitte ich nicht Christus um Hilfe, wenn ich das alles nicht allein schaffe?
Vielleicht kann uns da der Mut wachsen. Dadurch können wir Seine Heilung erfahren. Und den anderen Seine Heilung ermöglichen.
Xenia Medvedeva Sonntag, den 13. Juli 2025
Priester in der Christengemeinschaft
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