Die Christengemeinschaft
Südwest-Holstein

Gemeindebrief

Liebe Mitglieder und Freunde der Gemeinde Elmshorn,

die Welt scheint sich immer schneller zu drehen.
Was gestern galt, wird schon heute in Frage gestellt und wer wagt noch Voraussagen in die Zukunft?
Die Grundordnung unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens scheint längst nicht so verlässlich zu sein, wie wir es vermutet haben. Die Folge davon ist zunehmende Unsicherheit in mir selbst und Ungewissheit den sich (äußerlich) verändernden Lebensbedingungen gegenüber. Das Ungewisse beschreibt die äußeren Lebensbedingungen: Wetter, Klima, Mietspiegel, Inflation. Daran können wir kurzfristig wenig ändern, auch wenn diese Äußerlichkeiten sehr leicht Gefühle der Unsicherheit bewirken.
Wir können uns allerdings auch die Frage stellen, woraus wir unsere Lebens- Sicherheit speisen. Das kleine Kind lebt (hoffentlich) noch in dem Urvertrauen, dass die Eltern sich um alles kümmern. Dieses geschenkte Urvertrauen verliert sich im Laufe des Heranwachsens. Heute gibt es auch keine gesellschaftlichen Traditionen, Stellungen oder Werte, die einem Seelensicherheit garantieren.
Das ist eine Frage an unser Innenleben; religiös gesprochen: hören wir die Stimme des Rufenden in der einsamen Unsicherheit der eigenen Seele? Zu Johanni können wir uns bewusst machen: ändere deinen Sinn! Die wahre Sicherheit im Leben erwächst aus dem Seelisch-Geistigen. Die äußere Welt ist vergänglich und damit ungewiss. Die Seele und der Geist aber können sich eine zunehmende Sicherheit erarbeiten. Wir können mit dem Täufer sagen: „Geist und Seele müssen wachsen, das Vergängliche muss abnehmen“. Wir können am Anfang jeder Weihehandlung um unsere Würdigkeit ringen. Oder wir können in jeder Menschenbegegnung den Christus im anderen zu erleben suchen. In solchen Lebenselementen arbeiten wir an der inneren Seelensicherheit und wer sich in Geduld übt, wird eine wachsende Sicherheit der Seele erleben.
Die Welt wird dann immer noch genügend äußere Ungewissheit bereithalten, um unsere Seelensicherheit zu prüfen. Hoffentlich fällt uns auch dann Johannes der Täufer ein, der in seinen Momenten der Unsicherheit sich an Christus wandte mit der Frage: „bist du es der da kommt“? Ihm gibt Christus die Sicherheit, er sei als Engel vor IHM her gesandt. Uns versichert ER: wer sich dem Reich der Himmel zu nähern versucht, kann größere Sicherheit erlangen als Johannes der Täufer.

Einen lichten Sommer voll wachsender Seelensicherheit wünscht Ihnen,
Ihr Uwe Sondermann